Selbstrückstellende Sicherungen
Selbstrückstellende Sicherungen werden auch als PTC-Sicherungen, Multifuse oder Polyfuse bezeichnet.
Typen
Typ | Ih | Ia | R23 | ta | It | Umax | Imax | Uk | Geh. |
MF-R005 | 50 mA | 100 mA | 10 Ω | 5s | 500 mA | 60 V | 40 A | 60 V | ⌀8 mm |
RXEF005 | 50 mA | 100 mA | 10 Ω | 5s | 250 mA | 60 V | 40 A | 60 V | ⌀8 mm |
MF-R010 | 100 mA | 200 mA | 4 Ω | 4s | 500 mA | 60 V | 40 A | 60 V | ⌀7,5 mm |
RXEF010 | 100 mA | 200 mA | 4 Ω | 4s | 500 mA | 60 V | 40 A | 60 V | ⌀7,5 mm |
PFRA.025 | 250 mA | 500 mA | 2 Ω | 2,5s | 1,25 A | 60 V | 40 A | 60 V | ⌀7,5 mm |
RXEF025 | 250 mA | 500 mA | 2 Ω | 2,5s | 1,24 A | 72 V | 40 A | 72 V | ⌀7,5 mm |
PFRA.110 | 1,1 A | 2,2 A | 0,2 Ω | 6,6s | 5,5 A | 30 V | 40 A | 8 V | ⌀8,9 mm |
PFRA.250 | 2,5 A | 5 A | 0,05 Ω | 10s | 12,5 A | 30 V | 40 A | 0,65 V | ⌀12 mm |
LF 30R250U | 2,5 A | 5 A | 0,02 Ω | 10s | 12,5 A | 30 V | 40 A | 0,25 V | ◻11,4 mm |
B59606A0110A062 | 90 mA | 180 mA | 27 Ω | 1s | 350 mA | 30 V | 0,5 A | 13 V | SMD 1210 |
B59607A0120A062 | 70 mA | 130 mA | 55 Ω | 1s | 300 mA | 30 V | 0,4 A | 22 V | SMD 1210 |
B59707A0120A062 | 50 mA | 90 mA | 120 Ω | 1s | 200 mA | 80 V | 0,3 A | 25 V | SMD 1210 |
Ih | Haltestrom |
Ia | Ansprechstrom |
R23 | Widerstand bei 23 °C |
ta | Ansprechzeit |
It | Strom für ta |
Umax | Maximale Spannung |
Imax | Maximaler Strom |
Uk | Maximale Spannung bei Kurzschluss |
Geh. | Gehäuse als Scheibe oder SMD, ⌀ rund, ◻ rechteckig |
- Der maximale Strom Imax muss durch den Stromkreis, in dem sie verwendet werden, gewährleistet werden.
- Imax ist der maximale Strom, der im Fehlerfall durch die Sicherung fließen darf, ohne diese zu beschädigen.
- Imax kann z. B. bei einem Kurzschluss auftreten.
- Uk ist die maximal zulässige Spannung, bei der die Sicherung im Kurzschlussfall nicht zerstört wird.
- Der PFRA.110 ist z. B. bei Spannungen unter 8 V kurzschlussfest.
- Die PFRA.250 und die LF 30R250U sind hingegen nicht kurzschlussfest.
Symbol


Beide Symbole sind gebräuchlich.
Wirkung
Selbstrückstellende Sicherungen sind spezielle PTC-Widerstände.
- Bei hohen Strömen werden sie hochohmig.
- Nach Unterbrechung des Stroms werden sie wieder leitend.
- Folgende Werte sind garantiert:
- der minimal akzeptierte Strom (Haltestrom),
- der maximale Auslösestrom (Ansprechstrom) und
- die maximale Ansprechzeit.
So funktionieren selbstrückstellende Sicherungen.
MF-R005 (50 mA, 10 Ω, 60 V, Scheibe) von Bourns

- Die Kennlinie hängt vom Einbau des PTC ab: z. B. von der Drahtlänge.
- Bei etwa 1 V beginnt die Wirkung als Sicherung.
- Der maximale Strom der Kennlinie tritt bei 1,5 V auf.
- Dies ist jedoch nicht der Strom, der z. B. bei einem Kurzschluss kurzzeitig auftritt.

B59707A0120A062 (50 mA, 120 Ω, 80 V, SMD) von EPCOS

- Der Widerstand des B59707A0120A062 fällt wie bei einem NTC zwischen 20 °C und 80 °C ab.
- Ab 100 °C steigt er steil an und zeigt das typische Verhalten eines PTC.

- Die Strom-Spannungs-Kennlinie des B59707A0120A062 ist bis etwa 5 V nicht gerade (linear), sondern steigt stärker an als bei einem ohmschen Widerstand.
- Dies ist eine Folge des abnehmenden Widerstands bei Temperaturen unter 80 °C.
- Ab 7 V verhält er sich wie eine Sicherung.
- Dies ist eine Folge des ab 100 °C steigenden Widerstands.

Die Ansprechzeit des B59707A0120A062 ist
- bei geringem Überstrom (6s bei 100 mA) relativ langsam und
- bei hohem Überstrom (0,1s bei 500 mA) relativ träge.
PTC mit NTC-Verhalten
Die Widerstands-Temperatur-Kennlinie des B59707A0120A062 ist typisch für PTC-Widerstände.
- Bei niedrigen Temperaturen bis 60 °C bzw. 90 °C nimmt der Widerstand mit steigender Temperatur ab.
- Wie bei NTC-Widerständen.
- Über 60 °C bis 90 °C steigt der Widerstand dagegen steil mit der Temperatur an.
- Dies ist ein typisches Verhalten eines PTC.
- Aufgrund dieses Verhaltens sind
- PTC-Widerstände nicht gut für Temperaturmessungen geeignet, aber
- sie eignen sich gut zur Überwachung von Übertemperaturen und
- als selbstrückstellende Sicherungen.

Verwendung als Sicherung
- Im Normalbetrieb darf der Strom den Haltestrom Ih nicht überschreiten.
- Die Sicherung löst aus, wenn der Strom den Ansprechstrom Ia überschreitet.
- Die Sicherung schaltet nach dem Auslösen nicht ab, sondern
- begrenzt den Strom auf höchstens den Ansprechstrom Ia.
- In den meisten Fällen ist der Strom nach dem Auslösen der Sicherung kleiner als der Haltestrom Ih.
- Eine PTC-Sicherung löst verzögert aus.
- Je nach Strom kann dies bis zu mehreren Sekunden dauern.
- Wird der Strom reduziert oder der Stromkreis unterbrochen, schaltet die Sicherung wieder ein.
Gehäuse
Selbstrückstellende Sicherungen gibt es in bedrahteter und in SMD-Ausführung.

THT und SMD
Montage von Bauelementen auf Leiterplatten
THT (Through Hole Technology) Durchsteckmontage
- Die Anschlüsse von THT-Bauelementen werden durch Löcher in der Platine gesteckt und von unten verlötet.
- THT-Bauelemente werden auf der Oberseite der Platine montiert.
- Bedrahtete Bauelemente wie Widerstände und Kondensatoren werden in THT montiert. Dazu müssen die Anschlussdrähte entsprechend gebogen werden.
SMD (Surface Mounted Device) Oberflächenmontage
- SMD-Bauelemente benötigen keine Bohrungen, sondern werden direkt auf Kupferpads gelötet.
- SMD-Bauelemente können auf beiden Seiten einer Platine montiert werden.

Regeln
- Selbstrückstellende Sicherungen sind spezielle PTC-Widerstände.
- Sie haben einen garantierten Haltestrom, bei dem sie nicht auslösen, und
- einen garantierten Auslösestrom, bei dem sie auslösen.
- Sie haben eine Ansprechzeit, bis sie bei Überlast auslösen (beim 5- bis 10-fachen des Haltestroms).
- Sie dürfen nur bis zu einer maximalen Spannung betrieben werden.
- Außerdem dürfen sie nur bis zu einem maximalen Strom belastet werden.
- Einige sind nicht kurzschlussfest (ab etwa 1 A).
- Andere sind nur bis zu einer reduzierten Spannung kurzschlussfest.
- Sie müssen frei eingebaut werden und
- dürfen nicht berührt werden.
- Sie sind von der Umgebungstemperatur abhängig.
- Die Halte- und Ansprechströme sind unter 23 °C höher und
- bei über 23 °C niedriger als angegeben.