../../icons/Logo.pngPraktische Elektronik


Wir untersuchen, wie ein 1Bit-Digital-Analog-Wandler digitale Werte in analoge Spannungen umwandelt.


list.png

1Bit-Digital-Analog-Wandler

Bisher haben wird Digital-Analog-Wandler betrachtet, die aus einem digitalen Wert in einem Schritt, sozusagen parallel, den analogen Wert erzeugen.

Ein 1Bit-DA-Wandler erzeugt die analogen Werte nicht direkt, sondern als eine Folge von Ein-Aus-Werten.

Diese Folge von Ein-Aus-Werten ergibt im Mittel die analoge Spannung, die einem digitalen Wert zugeordnet ist.

Zur Erzeugung der Folge von Ein-Aus-Werten ist nur ein Schalter erforderlich, der entweder die Referenzspannung Uref oder 0 ausgibt. Daher der Name 1Bit-DA-Wandler.

Die Bezeichnung 1-Bit-Wandler trifft auf die meisten 1-Bit-DA-Wandler nicht zu. Diese Wandler wandeln einen digitalen Wert mit n Bits in eine entsprechende Analogspannung um.

Attention >

1-Bit-Wandler

Der Begriff 1-Bit-Wandler ist eigentlich ein Werbegag.

Die Hersteller von CD-Playern versuchten sich damit gegenseitig zu übertrumpfen, indem sie immer höhere Bit-Zahlen für ihre Laufwerke propagierten:

  • Statt der benötigten 16Bit wurden 18Bit bis hin zu 24Bit beworben.
  • Ein Hersteller kam dann auf die glorreiche Idee, einen 1-Bit-Wandler zu bewerben.
1-Bit-DAC.png
Bild 1: Prinzip eines 1-Bit-DA-Wandlers

Der 1-Bit-DA-Wandler besteht aus zwei Teilen:

  • Einer Digitalschaltung, die einen digitalen Wert mit n Bit in eine Impulsfolge mit den analogen Werten U für die logische 1 und 0V für die logische 0 umwandelt.
  • In einer nachfolgenden Analogschaltung wird der Mittelwert der Spannungen der Impulsfolge gebildet. Dieser Mittelwert ist der Analogwert des zu wandelnden Digitalwertes.
Attention pin

1 = U

Eigentlich müssten wir die Referenzspannung Uref verwenden.

Der Einfachheit halber verwenden wir die Versorgungsspannung U als Referenz: Uref=U.

Die Digitalschaltung ist meistens komplex. Die Analogschaltung ist sehr einfach. Eine komplexe Digitalschaltung kann leicht als integrierte Schaltung realisiert werden.

Als Beispiel betrachten wir einen Wandler, der 4-Bit-Werte wandeln soll.

  • Wenn der digitale Wert = 0 ist, gibt der Wandler eine Folge von 0V aus.
  • Der Ausgang ist immer 0V und der Mittelwert ist ebenfalls 0V.
  • Wenn der digitale Wert = 1 (00012) ist, gibt der Wandler 15 mal 0V aus und einmal die Spannung U aus. Wir haben eine Folge von 16 Impulsen mit nur einem mit U.
    Der Mittelwert ist dann 1/16 U.
  • Wenn der Digitalwert = 8 ist (10002) ist, gibt der Wandler eine Folge von 8 mal 0V und 8 mal U aus.
    Der Mittelwert ist dann 8/16 U = 1/2 U.

Wir sehen, wie der Hase läuft:

  • Der n-Bit-DA-Wandler für n Bit gibt maximal eine Folge von 2n Impulsen aus.
  • Die Periode für die Wandlung ist 2n.
  • Die gewandelten Werte X müssen zwischen 0 und 2n - 1 liegen.
  • Für einen Digitalwert X werden X Impulse mit U pro Periode ausgegeben.
  • Der Mittelwert ist dann U * X / 2n

Alle 1Bit-Digital-Analog-Wandlern haben

  • einen relativ aufwändigen Digitalteil, der eine präzise Impulsfolge erzeugt und
  • einen relativ einfachen Analogteil der die Impulsfolge mittelt.
  • Es werden keine hochpräzisen Bauelemente im Analogteil benötigt.
  • Ein hochgenauer Digitalteil braucht nur ein paar Bits mehr :-)

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Impulsfolge zu erzeugen, deren Mittelwert einem digitalen Wert entspricht. Die bekanntesten sind: