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Zusammenfassung für das Löten von Lochrasterplatinen


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Zusammenfassung Löten

Aufbau auf Lochrasterplatinen


Löten von Lochrasterplatinen: Zusammenfassung

Wir bauen Schaltungen als Einzelstücke, als Prototypen. Deshalb verwenden wir Lochrasterplatinen.

Dabei treten immer wieder Fehler und Irrtümer auf.

Deshalb ist es sinnvoll, eine Vorgehensweise anzuwenden, die Fehler frühzeitig erkennt und ihre Behebung erleichtert: die Iterative Vorgehensweise.

Wir brauchen Techniken, mit denen wir Fehler korrigieren können:

Fehler im Aufbau korrigieren

In diesen Zusammenhang gehört auch die Reparatur fertiger Schaltungen.

Iterative Vorgehensweise

Wir sind uns bewusst, dass Irren menschlich ist.

1.
Wir wählen einen Teil der Schaltung aus, den wir zuerst aufbauen wollen.
  • Der Schaltungsteil sollte nicht zu umfangreich sein (10%).
  • Oft ist es am besten, mit der Stromversorgung zu beginnen.
2.
Bevor wir die Teilschaltung aufbauen, entscheiden wir, ob wir
  • Leitungen vor Bauelementen oder
  • Bauelemente vor Leitungen einbauen.
3.
Wir verlegen die Leitungen und bauen die Bauelemente ein.
4.
Wir überprüfen die Teilschaltung.
5.
Wir korrigieren mögliche Fehler.
Wir können auch das Layout korrigieren.
Fehler im Aufbau korrigieren
6.
Wir wählen einen weiteren Teil der Schaltung aus.
  • Am besten wählen wir eine Teilfunktion aus, die 10% bis 20% der Schaltung umfasst.
7.
Wir wiederholen unsere Vorgehensweise iterativ ab Schritt 2,
8.
bis die Schaltung fertig ist.

Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass Fehler frühzeitig erkannt und relativ einfach korrigiert werden können.

Diese Seite fasst die in Löten für Einsteiger vorgestellten Techniken zusammen.

Grundtechniken

Lötstelle herstellen

  • Der Lötkolben wird auf die Löttemperatur erhitzt.
  • 350°C bis 370°C für bleifreies Lot.
  • Die Platine wird fixiert.
  • Die Lötspitze wird gereinigt (feuchter Schwamm oder Messingwolle).
  • Die Lötspitze wird auf die Lötinsel gehalten und sofort danach das Lot zugeführt.
  • Schnell: In ein bis drei Sekunden ist der Lötvorgang abgeschlossen.
  • Auf der Lötstelle befindet sich nur wenig Lot, etwa 0,2mm dick.

Die Lötspitze muss immer wieder gereinigt werden:

  • an einem nassen Schwamm oder in Messingwolle,
  • bevor der Lötkolben in die Ablage gelegt wird,
  • wenn der Lötkolben aus der Ablage entnommen wird,
  • zwischendurch nach mehreren, etwa acht Lötungen
  • oder wenn verbrannte Flussmittelreste sichtbar sind.

Drahtbrücken herstellen

Eine Drahtbrücke wird aus isoliertem Draht hergestellt. Geeignet sind Drähte mit einem Durchmesser von 0,3mm bis 0,5mm. Massiver Draht ist besser geeignet als Litze.

  • Wir schneiden ein Stück Draht ab, das 10mm länger ist als die zu überbrückende Länge.
  • Wir isolieren auf beiden Seiten etwa 5mm ab.
  • Die Drahtenden werden um 90° gebogen.
  • Dazu benutzen wir am besten eine Biege- oder Knicklehre.
  • Die blanken Drahtenden sollten nicht mit den Fingern berührt werden:
  • Eine Zange verwenden oder
  • die Hände sind fettfrei, mit Wasser und Seife gewaschen.
  • Die Drahtbrücke setzen wir von der Oberseite ein.
  • Die Drahtenden werden auf der Unterseite nicht umgebogen.
  • Stattdessen wird die Drahtbrücke auf der Oberseite mit einer Klammer fixiert.
  • Verlöten:
  • Ist die Drahtbrücke an der richtigen Stelle eingebaut?
  • Ein Anschluss der Drahtbrücke wird nur angeheftet,
  • die Drahtbrücke eventuell ausgerichtet,
  • der andere Anschluss verlötet und
  • dann der erste Anschluss nachgelötet.

Gerade Verbindung herstellen

  • Voraussetzung: Die Hände sind fettfrei, mit Wasser und Seife gewaschen :-)

Wir stellen die Verbindungen mit 0,3mm versilbertem Kupferdraht her.

  • Wir wählen eine Seite der Verbindung aus, an der der Lötpunkt bereits verzinnt ist.
  • Wenn auf beiden Seiten kein Lötpunkt verzinnt ist, wird daneben ein freier Lötpunkt verzinnt.
  • Durch den freien Lötpunkt wird später der Anschluss eines Bauteils gesteckt.
  • Das Drahtende ragt 0,5mm auf den freien Lötpunkt.
  • Die Platine so ausrichten, dass der Lötpunkt rechts liegt oder links für Linkshänder :-)
  • Der Draht muss fettfrei sein - die Oberfläche glänzt.
  • Den 0,3mm versilberten Kupferdraht ziehen wir
  • mit der Zange, einem Tuch oder fettfreien Fingern glatt.
  • Wir halten den Draht mit einer Zange oder einem Tuch, um heiße Finger zu vermeiden.
  • Das Drahtende wird ein wenig (1mm) verzinnt.
  • Das Drahtende heften wir dann mit dem Lötkolben den einen verzinnten Lötpunkt
  • ohne Lot dazuzugeben,
  • da wir keine Hand für den Lötdraht frei haben.
  • Das Drahtende liegt etwa 0,5mm in der Lötstelle.
  • Den Draht halten wir dann entlang der Reihe von Lötpunkten und abschneiden ihn so ab, dass das Ende noch 0,5mm auf den zweiten Lötpunkt ragt.
  • Falls sich hier bereits eine Lötstelle befindet,
  • verlöten wir das Drahtende hier,
  • andernfalls löten wir den Draht an den Lötpunkt davor an.
  • Die erste Lötstelle wird fertig gelötet.
  • Ist eine Verbindung relativ lang, fixieren wir den Draht an mehreren Lötstellen. Ein Abstand von 5 Lötpunkten ist gut.
  • Nicht an Stellen fixieren, an denen später noch Anschlüsse von Bauelementen eingebaut werden ;-)

Kurze Verbindungen herstellen

Um Verbindungen zwischen zwei unmittelbar benachbarten Lötpunkten oder Lötpunkten mit einem Abstand von zwei oder drei Rastern durch Lötbrücken herzustellen, gibt es drei Methoden:

Methode 1: Draht früh abschneiden

  • Wie bei einer normalen Verbindung heften wir ein Drahtende an einem Lötpunkt an.
  • Wir scheiden den Draht ab.
  • Die zweite Lötstelle muss sehr schnell erstellt werden, weil sonst die erste Lötstelle weich wird. Dann verrutscht das kurze Drahtende.
  • Einen Moment warten, damit die Lötstelle abkühlt.
  • Wir löten die erste Lötstelle nach. Wieder sehr schnell.

Methode 2: Draht später abschneiden

  • Wie bei einer normalen Verbindung heften wir ein Drahtende an den ersten Lötpunkt.
  • Wir scheiden den Draht nicht ab.
  • Die zweite Lötstelle wird erstellt, während wir den Draht halten.
  • Die zweite Lötstelle sollte sehr schnell erstellt werden, damit die erste Lötstelle möglichst nicht weich wird. Das Drahtende kann jedoch nicht so leicht verrutschen wie bei Methode 1.
  • Einen Moment warten, damit die Lötstelle abkühlt.
  • Wir löten die erste Lötstelle. Wieder sehr schnell.
  • Wir schneiden das verbleibende Drahtende an der zweiten Lötstelle ab.
  • Oft bleibt dabei ein kleines Stück stehen.
    Mit einem Seitenschneider ohne Wate (meist sehr teuer) ist es klein genug.

Methode 3: Lötpunkte unmittelbar verlöten

Lötbrücken

Zwei nebeneinander liegende Lötstellen sollen verbunden werden.

  • Wir setzen auf beide Lötpunkte eine Lötperle von knapp 0,5mm,
  • warten einen Moment,
  • schmelzen etwas Lot an der Lötspitze und
  • verbinden damit die beiden Lötpunkte schnell.
  • Meistens ergibt sich ein dicker Lötklecks.
  • Auf diese Weise wir können auch mehrere Lötpunkte verbinden.
  • Am einfachsten ist es, wenn wir zuerst je zwei Lötpunkte verbinden
  • und dann die Zweiergruppen.

Verbindungen

Verbindungen mit Knick herstellen

  • Wir beginnen wie bei einer normalen Verbindung und heften den Silberdraht an einer Lötstelle an.
  • Dann löten wir den Silberdraht auf einer Lötinsel vor dem Knick an.
  • Die erste Lötstelle wird korrekt nachgelötet.
  • Mit einer Pinzette wird der Silberdraht an der vorgesehenen Stelle geknickt und dort verlötet.
  • Der Rest ist wie bei einer normalen Verbindung oder einer Verbindung mit Knick.

T-Verbindungen herstellen

Zwei Verbindungen treffen an einer Stelle T-förmig aufeinander, an der sich kein Anschluss eines Bauelementes befindet.

  • Zuerst stellen wir die waagerechte Verbindungen des Ts her.
  • An der T-Stelle setzen wir eine Lötstelle
  • und beginnen hier mit der vertikalen Verbindung des Ts.

Diagonale Verbindungen herstellen

  • Eine diagonale Verbindung wird wie eine normale Verbindung hergestellt.
  • Diagonale Verbindungen treten häufig zusammen mit geknickten Verbindungen auf.
  • Diagonale Verbindungen sollten in einem Winkel von 45° verlegt werden.
  • Besondere Aufmerksamkeit ist der geraden Führung des Silberdrahts zu schenken,
  • damit es zu keiner Verbindung zu Lötinseln oder Lötstellen kommt, zwischen denen der Draht geführt wird.
  • Wenn eine diagonale Verbindung zwischen zwei Lötstellen geführt wird, ist es am besten sie als letzte Verbindung zu verlegen.

Bauelemente einlöten

Widerstand einlöten

  • Wir biegen die Drähte des Widerstands auf das Rastermaß,
  • am besten mit einer Biege- oder Knicklehre.
  • Die Drahtenden sollten möglichst nicht mit den Fingern berührt werden:
  • Eine Zange verwenden oder
  • die Hände sind fettfrei. Mit Wasser und Seife waschen.
  • Die Drahtenden auf etwa 1cm kürzen.
  • Den Widerstand einsetzen und die Drahtenden auf der Unterseite nicht umknicken.
  • Der Widerstand wird mit einer Klammer gehalten.
  • Der Widerstand wird wie eine Drahtbrücke eingelötet
  • und schließlich die Drahtenden dicht über der Lötstelle abgeschnitten.
  • Wir können mehrere Widerstände einsetzen und alle in einem Arbeitsgang verlöten.
  • Die Widerstände in Platine einsetzen, aber nicht verlöten.
  • Die eingesetzten Widerstände werden auf der Oberseite von einem Schwamm mit Klammern oder Gummibändern gehalten
  • und alle auf der Unterseite verlötet.
  • Schließlich werden die Drahtenden abgeschnitten.

LED einlöten

  • Die LED wird eingesetzt.
  • Stimmt die Orientierung (Anode - Kathode), (Oberseite - Unterseite)?
  • Die LED wird mit einer Klammer fixiert,
  • an einem Bein angelötet,
  • und dann ausgerichtet.
  • Die Ausrichtung ist wichtig, damit die LED in die richtige Richtung strahlt.
  • Wenn mehrere LEDs nebeneinander liegen, werden sie zusammen ausgerichtet.
  • Zum Schluss wird das andere Bein angelötet.

Bauelement einlöten

  • Das Bauelement wird eingebaut.
  • Stimmt die Orientierung (Oberseite - Unterseite)?
  • Das Bauelement wird mit einer Klammer fixiert,
  • an einem Bein angelötet,
  • ausgerichtet und dann
  • die anderen Beine verlötet.

DIL-Anschlüsse ausrichten

DIL-Gehäuse passen oft nicht gut in das Raster von 2,54mm, sie haben etwas breitere Pin-Reihen, damit Bestückungsautomaten sie greifen können und dann der Abstand stimmt.

  • Wir drehen den Chip so, dass eine Pin-Reihe oben von uns weg zeigt.
  • Mit Daumen und Zeigefinger der rechten und linken Hand fassen wir den Chip vorsichtig am Gehäuse und legen die unteren Pins flach auf die Tischplatte.
  • Nun kippen wir den Chip vorsichtig nach vorne und drücken dabei die Pins auf die Tischplatte.
  • Sehr vorsichtig, damit die Pins nicht zu stark gebogen werden. Sie lassen sich nur sehr schwer zurückbiegen.
  • Der Chip wird gedreht und die andere Pin-Reihe ebenfalls gerichtet.

Das Ganze wiederholen wir so lange, bis sich der Chip sich leicht einstecken lässt.

MOSFET einlöten

  • MOSFETs sind empfindlich gegen elektrostatische Entladung: ESD
  • MOSFETs enthalten keine Schutzschaltung gegen ESD.
  • MOSFETs werden so spät wie möglich eingebaut.
  • Die Verbindungen zu einem MOSFET sollten vor dem Einbau hergestellt werden.
  • Zwischen Gate und Source sollten bereits Bauelemente eingebaut sein.
  • Die Anschlüsse des MOSFET werden mit einem dünnen Draht umwickelt.
  • Der MOSFET wird eingebaut.
  • Stimmt die Orientierung (Oberseite - Unterseite)?
  • Der MOSFET wird mit einer Klammer fixiert,
  • an einen Anschluss angelötet,
  • der MOSFET wird ausgerichtet und dann
  • werden die anderen Anschlüsse verlötet.
  • Der Draht um die Anschlüsse des MOSFETs wird entfernt.

MOSFET im SOT-23 Gehäuse einlöten

Beim winzigen SOT-23 Gehäuse ist es nicht möglich, die Anschlüsse vor dem Löten mit einem Draht zu verbinden.

Es bleibt nur die strikte Einhaltung der ESD-Schutzmaßnahmen.

Minimale ESD-Schutzmaßnahmen

  • Keine Kleidung aus Kunststoff, Wolle oder Seide tragen, sondern am besten Baumwolle.
  • ESD-Armband mit 1MΩ Widerstand tragen.
  • Die Platine auf eine ESD-Arbeitsplatte legen.
  • Der Lötkolben sollte nicht direkt geerdet werden, sondern über einen 1MΩ Widerstand.
  • Keine Werkzeuge aus Kunststoff verwenden. z.B. Kunststoff-Pinzette,
  • besser eine ESD-Pinzette.
  • Beim Einbauen:
  • Zuerst die Arbeitsplatte berühren,
  • dann den ESD-Beutel mit dem Bauelement,
  • dann das Bauelement.

SMD-Bauelemente löten

SMD-Bauelemente sind nicht einfach zu löten,

  • weil sie nicht in das 2,54mm-Raster der Lochrasterplatine passen,
  • weil sie sehr klein sind und
  • weil sie nicht durch Anschlüsse in Bohrungen in Lötpunkten fixiert werden können.
  • Es gibt Adapter für SMD-Bauelemente auf das 2,54mm-Raster.

SOT-23 Gehäuse

SMD-Bauelemente im SOT-23 Gehäuse mit drei oder vier Anschlüssen können auf eine normale Lochrasterplatine im Raster 2,54mm gelötet werden. Sie werden zwischen vier Lötpunkte gesetzt.

SMD-4-auf-2.54.png SMD-4-brd-bottom.png

Bild 1: SOT-23-4 bzw. SOT-143 auf Lochraster

Ein SOT-23-4-Gehäuse kann einfach auf die Ränder von vier Lötpunkten gesetzt werden.

SMD-3-auf-2.54.png SMD-3-brd-bottom.png

Bild 2: SOT-23-3 auf Lochraster

Ein SOT-23-3-Gehäuse wird auf die Ränder von zwei Lötpunkten gesetzt. Der dritte Anschluss befindet sich zwischen zwei Lötpunkten. Er wird mit diesen beiden durch einen Draht verbunden, wie in Bild 2 dargestellt.

SMD-geloetet.png
Bild 3: Eingelötetes SMD-Bauelement

Bild 3 zeigt, wie ein SMD-Bauelement mit drei Anschlüssen eingelötet werden kann. Das dreipolige SMD-Bauelement wurde auf der Oberseite eingebaut. Der obere Anschluss wurde auf der Oberseite mit einem Draht verbunden. Die unteren Anschlüsse werden auf der Unterseite der Platine verbunden.

Zweipolige SMD-Bauelemente

Zweipolige SMD-Bauelemente lassen sich einfach auf eine Lochrasterplatine zwischen zwei Lötpunkte setzen.

SMD-Widerstand-brd.png
Bild 4: Layout für SMD-Widerstände.

SMD-Bauelemente einlöten

Hier wird nur das Löten von SMD-Bauelementen auf Lochrasterplatinen betrachtet.

SMD-Bauteile lassen sich nicht so einfach durch Bohrungen in der Platine befestigen wie Bauelemente mit Anschlüssen. Meistens sind sie auch so klein, dass Klammern oder ähnliches nicht verwendet werden können.

Wir fixieren SMD-Bauelemente, indem wir einen Anschluss anlöten.

1.
Falls die Lötinseln, auf die das SMD-Bauelement gesetzt werden soll, Lot enthalten, das überschüssige Lot entfernen.
2.
Eine Lötinsel verzinnen.
  • Auf die Lötinsel wird so wenig Lot aufgebracht, dass eine sehr flache Erhebung entsteht.
  • Rechtshänder verzinnen am besten einen Anschluss unten rechts.
  • Linkshänder verzinnen am besten einen Anschluss unten links. :-)
3.
Das SMD-Bauelement mit einer Hand mit einer Pinzette greifen.
4.
Den Lötkolben mit der anderen Hand halten.
5.
Das SMD-Bauelement korrekt platzieren und an einem Anschluss anheften.
6.
Die übrigen Anschlüsse des SMD-Bauelements verlöten.
7.
Eventuell den zuerst gelöteten Anschluss nachlöten.
  • Zwischen den Lötvorgängen warten.
8.
Der Anschluss zwischen zwei Lötinseln wird zuletzt mit einem Draht verbunden.
9.
Überflüssiges Lot entfernen, am besten mit Entlötlitze.
10.
Mit der Lupe kontrollieren ob
  • alle Anschlüsse verbunden sind und
  • keine Kurzschlüsse entstanden sind.
SMD-geloetet-2.png

Das obige Bild zeigt von links nach rechts

  • ein SOT-23-3 Gehäuse mit verbundenen Anschlüssen,
  • ein angelötetes SMD-Bauelement und
  • einen vorarbeiteten Lötpunkt.

Platine reinigen

Beim Löten bleiben Flussmittelrückstände zurück.

  • Diese stören in der Regel nicht.
  • Verkohlte Flussmittelreste sollten mit Spiritus oder Isopropanol entfernt werden.
  • Eine halb weiche (Messing-) Bürste oder eine harte Zahnbürste helfen.
  • In hartnäckigen Fällen hilft es, vorsichtig eine Nadel aus dem Lötbesteck oder eine Reißnadel einzusetzen.

Lötflöhe suchen

Lötflöhe sind eine Spezies, die nicht im Zirkus auftritt, sondern in Schaltungen für Ärger sorgt.

Es sind die kleinen Lötkugeln, die sich auf Platinen verstecken.

Dagegen hilft nur:

  • Die Platine nach dem Löten mit Spiritus oder Isopropanol reinigen.
  • Die Platine auf einer halb weichen Unterlage vorsichtig ausklopfen.
  • Die Platine mit einer halb weichen (Messing-) Bürste reinigen.
  • Die Platine sorgfältig mit einer Lupe inspizieren.
  • In hartnäckigen Fällen hilft es, vorsichtig eine Nadel aus dem Lötbesteck oder eine Reißnadel einzusetzen.

Fehler im Aufbau korrigieren

Fehler im Aufbau korrigieren

Wir machen immer wieder Fehler beim Aufbau unserer Schaltungen.

Wir vermeiden Fehler, indem wir uns vor dem Einbau eines Bauelements oder einer Verbindung vergewissern, dass wir keinem Irrtum unterliegen.

Durch die Iterative Vorgehensweise haben wir immer wieder die Möglichkeit, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Trotzdem müssen wir Korrekturen vornehmen:

Eine grundlegende Technik ist das Entlöten.

Entlöten mit der Entlötpumpe

  • Die Entlötpumpe spannen.
  • Die Lötstelle mit dem Lötkolben erwärmen und die
  • Spitze der Entlötpumpe unmittelbar darüber halten.
  • Wenn das Lot flüssig ist, den Lötkolben entfernen und
  • gleichzeitig die Entlötpumpe auslösen.
  • Schnell in 1-3 Sekunden.
  • Beim Entlöten kann sich die Lötinsel leicht lösen,
    weil die Platine zu heiß wird.
  • Nicht zu lange erhitzen!
  • Zwischen zwei Versuchen mindestens 10 Sekunden warten.
  • Lötpunkte der Platine von Lot befreien:
  • Bei einer einseitigen Platine geht es wie oben beschrieben.
  • Bei einer durchkontaktierten Platine ist es schwieriger.
  • Die Entlötpumpe von einer Seite über den Lötpunkt halten und von der anderen Seite mit dem Lötkolben erhitzen.
  • Erhitzen bis beide Seiten flüssig sind - Lötkolben wegnehmen - Entlötpumpe auslösen.
  • Die Spitze der Entlötpumpe muss ebenso wie der Zylinder von Zeit zu Zeit gereinigt werden.
  • Etwas Öl lässt den Kolben der Entlötpumpe besser gleiten und führt zu besseren Ergebnissen.

Entlöten mit Entlötlitze

  • Die Entlötlitze darf nicht mit den Fingern berührt werden.
  • Ein bereits benutztes Stück der Entlötlitze wird abgeschnitten.
  • Das Ende der Entlötlitze wird auf die zu entlötende Lötstelle gelegt und
  • mit dem gereinigten Lötkolben erhitzt
  • bis das Lot in die Entlötlitze gesaugt wird,
  • schnell in 1-2 Sekunden.
  • Den Lötkolben und die Entlötlitze entfernen.
  • Meistens sind mehrere Versuche erforderlich.
  • zwischen den Versuchen warten, damit sich die Platine nicht überhitzt.

Verbindungen entfernen und neu verlegen

Verbindungen lassen sich relativ einfach entfernen.

Bei Lötbrücken ist das einfach.

Drahtverbindungen werden zunächst weitgehend vom Lot befreit. Sie werden mit der Pinzette an einem Ende angehoben, während die Lötstellen mit dem Lötkolben erhitzt werden.

Anschließend werden die Lötstellen, wenn nötig, vom Lot befreit.

Wenn Bauelement ausgelötet werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Platine beschädigt wird. Meisten lösen sich Lötinseln.

Wir wählen deshalb eine Technik, die es vermeidet die Platine zu beschädigen und opfern lieber ein Bauelement.

  • Bei teuren Bauelementen überzeugen wir uns vor dem Einbau, ob alles korrekt ist.
  • Bei SMD-Bauelementen ist es etwas einfacher

Anschlüsse des Bauelements abscheiden

  • Alle Anschlüsse des Bauelements werden vorsichtig mit einem kleinen, scharfen Seitenschneider abgeschnitten.
  • Die Anschlussdrähte lassen sich dann leicht auslöten.

SMD-Bauelemente auslöten

Wir haben nur SMD-Bauelemente mit zwei, drei oder vier Anschlüssen eingebaut.

  • Alle Anschlüsse mit Entlötpumpe und Entlötlitze möglichst von Lot befreien.
  • Mehrere Anschlüsse gleichzeitig erhitzen ist oft auf einer Seite möglich.
  • Falls es nicht gelingt alle Lötstellen gemeinsam zu erhitzen, können wir sehr schnell nacheinander - gleichzeitig - erhitzen.

Lötpunkte der Platine von Lot befreien

Wenn ein Bauelement ersetzt werden muss, dürfen die Lötpunkte kein Lot mehr enthalten.

  • Bei einer einseitigen Platine geht es mit der Entlötpumpe neben dem Lötkolben.
  • Bei einer beidseitigen nicht durchkontaktierten Platine werden die Lötpunkte von beiden Seiten mit der Entlötpumpe neben dem Lötkolben vom Lot befreit.
  • Wenn eine Bohrung noch Flussmittel enthält, wird die Lötstelle wie bei bei einer durchkontaktierten Platine behandelt.
  • Bei einer durchkontaktierten Platine ist es schwieriger. Wir halten die Entlötpumpe auf einer Seite über den Lötpunkt und erhitzen auf der anderen Seite.
  • Erhitzen bis beide Seiten flüssig sind - Lötkolben weg - Entlötpumpe auslösen.

Reparatur fertiger Schaltungen

Fertige Schaltungen müssen manchmal repariert werden. Meistens müssen Bauelemente ausgelötet und durch neue ersetzt werden. Hier werden nicht nur Baugruppen auf Lochrasterplatinen behandelt, sondern auch gedruckte Schaltungen mit festen Leiterbahnen.

Die Technik des Auslötens von Bauelementen ist in beiden Fällen gleich.

Bauteil entlöten

Das Auslöten eines Bauelements ist nicht einfach.

Es gibt verschiedene Methoden:

  1. Alle Anschlüsse des Bauteils vom Lot befreien.

Dann kann das Bauteil herausgezogen werden.

  • Bei den folgenden Methoden sollten zunächst alle Anschlüsse des Bauteils vom Lot zu befreit werden.
  1. Das Bauelement heraushebeln.
  • Ein Anschluss des Bauelements wird erhitzt etwas mit einer Pinzette angehoben.
  • So werden nach und nach alle Anschlüsse aus der Platine herausgezogen.
  1. Mehrere Anschlüsse des Bauelements gleichzeitig erhitzen.
  • Mit einer breiten Lötspitze können drei bis vier Anschlüsse gleichzeitig erhitzt werden
    z.B. Transistoren und LEDs.
  • Und gibt es gibt die brachiale Methode: Siehe unten.
  1. Pins des ICs abscheiden
  • Alle Anschlüsse eines ICs werden abgeschnitten und
  • dann ausgelötet.
  1. SMD-Bauelemente entlöten
  • ist schwierig und
  • gelingt meistens nur mit einem Heißluftlöter.

Lötstellen vom Lot befreien

  • Eine Lötstelle erhitzen und das Lot mit der Entlötpumpe absaugen.
  • Oder Entlötlitze auf die Lötstelle halten und erhitzen.
  • Behelfsweise kann auch das frisch abisolierte Ende eines feinen Litzenkables verwendet werden: Nicht mit den Fingern berühren, die Drähte müssen blank und glänzen sein.
  • Auch die anderen Anschlüsse vom Lot befreien.
  • Wenn es richtig gut war, kann das Bauelement von der Oberseite herausgenommen werden.
  • Wenn Lötstellen nicht vom Lot befreit werden konnten:
  • Mehrmals mit der Entlötpumpe und Entlötlitze versuchen.
  • Leider löst sich mit der Zeit ein Lötpunkt von der Platine.
  • Bei beidseitigen nicht durchkontaktierten Leiterplatten ist diese sehr aufwendig.
  • Leider gelingt es oft nicht, durchkontaktierte Lötstellen vom Lot zu befreien.

Bauelement heraushebeln

  • Einen Anschluss des Bauelements erhitzen
  • Mit einer Pinzette wird das Bauteil an diesem Anschluss leicht angehoben.
  • So werden nach und nach alle Anschlüsse aus der Platine herausgezogen.
  • Meistens müssen Anschlüsse abwechselnd angehoben werden.
  • Das Bauteil zum Schluss an der Oberseite mit der Pinzette herausziehen
  • oder sehr vorsichtig mit der Pinzette hebeln.
  • Das gelingt bei zweipoligen Bauelementen gut,
  • jedoch nicht bei LEDs
  • und auch nicht bei mehrpoligen Bauelementen.

Mehrere Anschlüsse gleichzeitig erhitzen

  • Eine breite Lötspitze verwenden
  • Das Entlöten eines Transistors mit drei Anschlüssen kann gelingen, wenn wir die drei Anschlüsse gleichzeitig erhitzen und den Transistor auf der Oberseite herausziehen.
  • Auf diese Weise lassen sich auch LEDs auslöten. Sie sind allerdings sehr empfindlich und zerbrechen leicht.
  • Bei ICs mit vielen Anschlüssen können meistens nicht alle Anschlüsse gleichzeitig erhitzt werden.
  • Mit etwas Glück gelingt es auf einer Seite und
  • der IC kann herausgehebelt werden.
  • Am besten geht es mit einem Heißluftlöter, aber wer hat den schon?

  • Die brachiale Methode besteht darin, die Anschlüsse einer Seite mit einem dicken Draht (1mm oder mehr) auf der Unterseite zu verbinden und so gemeinsam zu erhitzen.
  • Dann kann der IC herausgehebelt werden.
  • Leider wird dabei meistens die Platine beschädigt.

Anschlüsse des Bauelements abscheiden

Wenn ein Bauelement defekt ist, ist dieses die Methode der Wahl. Oft ist es jedoch besser, ein Bauteil zu opfern und die Platine nicht zu beschädigen.

  • Alle Anschlüsse des Bauelements werden vorsichtig mit einem kleinen, scharfen Seitenschneider abgeschnitten.
  • Die Anschlussdrähte lassen sich dann leicht auslöten.

SMD-Bauelemente auslöten

SMD-Bauelemente lassen sich nicht heraushebeln.

  • Alle Anschlüsse mit Entlötpumpe und Entlötlitze möglichst von Lot befreien.
  • Mehrere Anschlüsse gleichzeitig erhitzen ist oft auf einer Seite möglich.
  • Falls es nicht gelingt alle Lötstellen gemeinsam zu erhitzen, können wir sehr schnell nacheinander - gleichzeitig - erhitzen.
  • Manchmal ist es möglich, einen dünnen Draht an den Anschlüssen unter das SMD-Bauelement zu schieben.
  • Dann kann das SMD-Bauelement eventuell etwas angehoben werden, wenn Lötpunkte erhitzt werden.
  • Eigentlich können SMD-Bauelemente nur mit einem Heißluftlöter ausgelötet werden.

Lötpunkte der Platine von Lot befreien

Wenn ein Bauelement ersetzt werden muss, dürfen die Lötpunkte kein Lot mehr enthalten.

  • Bei einer einseitigen Platine geht es mit der Entlötpumpe neben dem Lötkolben.
  • Bei einer beidseitigen nicht durchkontaktierten Platine werden die Lötpunkte von beiden Seiten mit der Entlötpumpe neben dem Lötkolben vom Lot befreit.
  • Wenn eine Bohrung noch Flussmittel enthält, wird die Lötstelle wie bei bei einer durchkontaktierten Platine behandelt.
  • Bei einer durchkontaktierten Platine ist es schwieriger. Wir halten die Entlötpumpe auf einer Seite über den Lötpunkt und erhitzen auf der anderen Seite.
  • Erhitzen bis beide Seiten flüssig sind - Lötkolben weg - Entlötpumpe auslösen.