Leistungsschalter an Logik
Leistungsschalter werden verwendet, um elektronische oder elektrische Lasten an Logikschaltungen anzuschließen.
An Logikschaltungen werden (fast) immer elektronische Schalter angeschlossen.
Im Praktikum Transistoren als Schalter werden verschiedene Schaltungen vorgestellt.
Lasten können zusätzliche Belastungen erzeugen, für die die Schalter ausgelegt sein müssen.
Wir betrachten hier nur Leistungsschalter für
- Ströme bis zu 1 A,
- Spannungen bis 12 V und
- Schaltfrequenzen bis 1 kHz.
Lasten an Leistungsschaltern
-
Glühlampen
haben einen hohen Einschaltstrom, der das 15-fache des Betriebsstroms betragen und einen Schalter überlasten kann.
-
LED-Ketten
sind relativ unbedenklich.
-
Induktive Lasten
erzeugen Spannungsspitzen, die durch eine Schutzbeschaltung begrenzt werden müssen. Diese wird in den vorgeschlagenen Schaltungen durch eine Diode realisiert.
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Relais
benötigen eine Schutzbeschaltung durch eine Diode.
-
Motoren
haben einen hohen Einschaltstrom, der mehr als das 10-fache des Betriebsstroms betragen und einen Schalter überlasten kann. Auch hier ist eine Schutzbeschaltung durch Dioden erforderlich.
- Hubmagnete benötigen eine Schutzbeschaltung durch eine Diode.
-
Kondensatoren
können einen hohen Einschaltstrom verursachen.
Elektronische Schalter müssen für
- den maximal zu erwartenden Strom (z. B. Einschaltstrom) und
- die maximal zu erwartende Spannung ausgelegt sein.
- Eine Überlastung kann zum sofortigen oder vorzeitigen Ausfall des Schalters führen.
Varianten von Leistungsschaltern
Hier werden MOSFETs verwendet. Sie sind empfindlich gegen elektrostatische Entladung.
Bitte Vorsicht elektrostatische Entladung beachten.
Als Leistungstreiber an Logik werden im Prinzip zwei Varianten verwendet:
Welche Variante geeignet ist, hängt ab von
- Familie der Logik (TTL / CMOS)
- Betriebsspannung der Logik
- Betriebsspannung des Leistungsausgangs
- Strom des Leistungsausgangs
- HIGH- oder LOW-Pegel des Leistungsausgangs
Die folgende Tabelle dient zur ersten Orientierung.
| Familie | Betriebsspannung | Laststrom < 100 mA |
Laststrom > 100 mA < 1 A |
| TTL-LS | 5 V | MOSFET | MOSFET |
| CMOS | 3 V, 3,3 V | Transistor | MOSFET |
| CMOS | ≥ 5 V | MOSFET | MOSFET |
Mit den in MOSFET an Logik vorgestellten MOSFETs können an jeder Logik-Familie ab 3 V Lasten mit bis zu 12 V und 1 A sicher geschaltet werden.
Treiber an TTL
TTL-Logik wird immer mit 5 V betrieben. TTL-Logik liefert im HIGH-Zustand nur einen geringen Strom. Die Ausgangsspannung liegt über 2,4 V. Im LOW-Zustand kann ein Strom von einigen mA aufgenommen werden. Die Ausgangsspannung liegt unter 0,4 V.
Treiber an CMOS
CMOS-Logik wird zwischen 2 V und 15 V betrieben. Meist wird Uss = 3 V, 3,3 V oder 5 V verwendet. CMOS-Logik liefert in beiden Zuständen nur geringe Ströme, manchmal weniger als 1 mA. Bei HIGH entspricht die Ausgangsspannung ziemlich genau der Betriebsspannung Uss. Bei LOW ist die Ausgangsspannung ziemlich genau 0 V.
Polarität des Leistungstreibers
Grundsätzlich kann der Leistungsschalter
- gegen Minus oder
- gegen Plus
schalten.
Die geschaltete Spannung kann von der Versorgungsspannung der Logik abweichen.
Meist wird der Schalter gegen Minus verwendet, wenn die geschaltete Last eine abweichende Spannung hat. Die Last kann auch an die positive Versorgungsspannung angeschlossen sein.
Wenn der Schalter gegen Plus verwendet wird, hat die geschaltete Last meist die gleiche Spannung wie die Logik. In diesem Fall wird die Last mit Masse verbunden.
Bipolarer Transistor oder MOSFET
- Ein bipolarer Transistor ist stromgesteuert. Ein Schalter benötigt einen Basisstrom, der 1/10 des Kollektorstroms beträgt. Logikbausteine können nur kleine Ströme liefern. Für größere Ströme sind aufwendigere Schaltungen nötig.
- Ein bipolarer Transistor benötigt nur eine geringe Steuerspannung von etwa 0,6 V zwischen Basis und Emitter. Er kann an Logikschaltungen mit kleiner Betriebsspannung angeschlossen werden.
- Ein MOSFET ist spannungsgesteuert. Mit einer Spannung zwischen Gate und Source können auch hohe Ströme geschaltet werden.
- MOSFETs benötigen eine relativ hohe Spannung zwischen Gate und Source, um sauber zu schalten. Üblicherweise liegt diese Spannung bei 10 V. Einige Typen schalten schon bei 5 V, spezielle sogar bei 3 V.
Regeln
- Versorgungsspannung der Logik < 3 V und kleine Ströme: Transistor
- Versorgungsspannung der Logik < 3 V und höhere Ströme: aufwendigere Schaltung mit Transistoren
- Versorgungsspannung der Logik < 5 V und kleine Ströme: Transistor
- Versorgungsspannung der Logik < 5 V und höhere Ströme: aufwendigere Schaltung mit Transistoren
- Versorgungsspannung der Logik < 5 V und mittlere Ströme: spezieller MOSFET
- Versorgungsspannung der Logik ≥ 5 V: MOSFET
- Mit den in MOSFET an Logik vorgestellten MOSFETs können an jeder Logik-Familie ab 3 V Lasten mit bis zu 12 V und 1 A sicher geschaltet werden.