Transistor an Logik

Transistoren können an jede Logik angeschlossen werden. Im Prinzip kann damit jede Last geschaltet werden. Wir betrachten zunächst einfache Schaltungen für Ströme unter 100mA.
Die Schaltungen sind auch für induktive Lasten, wie z.B. Relais geeignet. Dafür muss unbedingt die Diode eingebaut werden.
- Motoren, Glühlampen haben hohe Einschaltströme.
Grundsätzlich sind zwei Varianten möglich:
- Schalter gegen Minus (Masse) mit einem NPN-Transistor
- Schalter gegen Plus mit einem PNP-Transistor
Schalter an Minus (Masse)
Auch Low-Side-Schalter genannt.

Bei einem Schalter an Minus kann die Last an eine eigene Versorgung (U Last) geschaltet werden. Die Betriebsspannung kann höher, z.B. 12V sein.
Logisches Verhalten:
Wenn am Ausgang des Logikgatters eine 1 liegt, wird die Last eingeschaltet. Der Treiber invertiert die Logik nicht.
In der Schaltung wird der NPN-Transistor an ein 74HC00 Gatter angeschlossen. Dieses dient lediglich als Beispiel.
Normalerweise wird ein Transistor als Schalter mit einer Stromverstärkung V=10 betrieben. Unter 100mA Kollektorstrom kann auch eine Stromverstärkung von V=20 akzeptiert werden.
Logik-Familie | Betriebs- spannung |
R1 | ILast max V = 10 |
ILast max V = 20 |
TTL-LS | 5V | 4,7kΩ | 4mA | 8mA |
CMOS 4000 | 5V | 4,7kΩ | 10mA | 20mA |
CMOS HC | 5V | 1kΩ | 50mA | |
CMOS HC | 5V | 220Ω | 100mA | |
CMOS 4000 | 3V | 10kΩ | 3mA | 6mA |
CMOS HC | 3V | 2.2kΩ | 13mA | 26mA |
Die grau hinterlegten Zeilen bedeuten einen Betrieb außerhalb der Spezifikation. Angeschlossene Logikeingänge erkennen den Zustands des Ausgangs nicht. Damit es zu keiner Überhitzung der Logikbausteine kommt, sollten nicht mehr als 4 Ausgänge so betrieben werden.
Schalter an Minus für TTL-LS OC
TTL-Gatter gibt es mit offenem Kollektor-Ausgang. Wenn ein TTL-LS-OC-Gatter nicht für weitere Logik verwendet wird, kann ein einfacher Treiber mit einem NPN-Transistor aufgebaut werden.

Der Laststrom kann bei V=10 bis zu 50mA und bei V=20 bis zu 100mA betragen.
Schalter an Plus
Auch High-Side-Schalter genannt.

Bei einem Schalter an Plus wird die Last an die Versorgung der Logik geschaltet. Das kann bei induktiven Lasten zu Problemen führen.
Logisches Verhalten:
Wenn am Ausgang des Logikgatters eine 0 liegt, wird die Last eingeschaltet. Der Treiber invertiert die Logik.
In der Schaltung wird der PNP-Transistor an ein 74HC00 Gatter angeschlossen. Dieses dient lediglich als Beispiel. In der folgenden Tabelle werden die Werte für die verschiedenen Logik-Familien angegeben.
- Für TTL ist der Widerstand R2 erforderlich.
- Bei TTL ist ein Logikausgang mit offenem Kollektor vorzuziehen.
- Bei CMOS entfällt der Widerstand R2.
Normalerweise wird ein Transistor als Schalter mit einer Stromverstärkung V=10 betrieben. Unter 100mA Kollektorstrom kann auch eine Stromverstärkung von V=20 akzeptiert werden.
Logik-Familie | Betriebs- spannung |
R1 | R2 | ILast max V = 10 |
ILast max V = 20 |
TTL-LS | 5V | 470Ω | 10kΩ | 80mA | |
TTL-LS | 5V | 560Ω | 10kΩ | 80mA | 100mA |
CMOS 4000 | 5V | 4,7kΩ | - | 10mA | 20mA |
CMOS HC | 5V | 1kΩ | - | 50mA | |
CMOS HC | 5V | 220Ω | - | 100mA | |
CMOS 4000 | 3V | 10kΩ | - | 3mA | 6mA |
CMOS HC | 3V | 2.2kΩ | - | 13mA | 26mA |
Die grau hinterlegten Zeilen bedeuten einen Betrieb außerhalb der Spezifikation. Angeschlossene Logikeingänge erkennen den Zustands des Ausgangs nicht. Damit es zu keiner Überhitzung der Logikbausteine kommt, sollten nicht mehr als 4 Ausgänge so betrieben werden.
Darlingtontransistor schaltet an Minus
Die Darlington-Schaltung ist nur geringfügig komplexer als ein einfacher NPN-Transistor
Zwei Transistoren werden zusammengeschaltet, dass sie eine höhere Stromverstärkung haben. Das wird damit erkauft, dass sie nicht perfekt schalten und eine Spannung zwischen Kollektor und Emitter von mindestens 0,7V haben. Man muss mit etwa 1V rechnen.

Bei einem Schalter an Minus kann die Last an eine eigene Versorgung (U Last) geschaltet werden. Die Betriebsspannung kann höher, z.B. 12V sein.
Logisches Verhalten:
Wenn am Ausgang des Logikgatters eine 1 liegt, wird die Last eingeschaltet. Der Treiber invertiert die Logik nicht.
Gegenüber dem einfachen NPN-Transistor kann der Ausgangsstrom 10 mal so groß sein. Der dargestellte NPN-Transistor Q2 BD139 ist ein Leistungstransistor. Er ist nur erforderlich, wenn der Laststrom über 100mA beträgt. Unter 100mA reicht ein für Q2 ein BC337.
Logik-Familie | Betriebs- spannung |
R1 | ILast max V = 100 |
ILast max V = 200 |
TTL-LS | 5V | 3kΩ | 40mA | 80mA |
CMOS 4000 | 5V | 4,7kΩ | 100mA | |
CMOS HC | 5V | 1kΩ | 500mA | |
CMOS HC | 5V | 220Ω | 1A | |
CMOS 4000 | 3V | 10kΩ | 30mA | 60mA |
CMOS HC | 3V | 2.2kΩ | 130mA |
Die grau hinterlegten Zeilen bedeuten einen Betrieb außerhalb der Spezifikation. Angeschlossene Logikeingänge erkennen den Zustands des Ausgangs nicht. Damit es zu keiner Überhitzung der Logikbausteine kommt, sollten nicht mehr als 4 Ausgänge so betrieben werden.
Die im Transistor Q2 anfallende Leistung ist etwa
P2 = 1V * ILast
Bei Strömen über 500mA erwärmt sich der Leistungstransistor BD139. Eine Kühlung durch ein einfaches Kühlblech ist empfehlenswert.
Regeln
- Für alle Logik-Familien und Betriebsspannungen ab 3V wird ein NPN-Transistor als Schalter eingesetzt, wenn gegen Minus geschaltet werden soll.
- Für alle Logik-Familien und Betriebsspannungen ab 3V wird ein PNP-Transistor als Schalter eingesetzt, wenn gegen Plus geschaltet werden soll.
- Einen NPN-Transistor nur dann an TTL mit offenem Kollektorausgang betreiben,
- wenn ein Widerstand vom Ausgang an die Versorgungsspannung liegt.
- Ein Schalter gegen Plus invertiert die Logik.
- Transistoren sollten nur für geringe Lastströme dis zu 10mA eingesetzt werden.
- Schaltungen mit MOSFETs sind einfacher und für höhere Lasten geeignet.
- Die vorgestellten einfachen Schaltungen sind nur relativ geringe Schaltfrequenzen bis 1kHz geeignet.
- Die Diode schützt den Schalter gegen Spannungsspitzen beim Ausschalten.
- Der Anlaufstrom (Einschaltstrom) von Motoren und Halogenlampen kann bis zum 15-fachen des Betriebsstroms betragen. Der Schalter muss für den Anlaufstrom ausgelegt sein.

Elektronische Schalter
müssen für den maximal zu erwartenden Strom (z.B. Einschaltstrom) und die maximal zu erwartende Spannung ausgelegt sein.