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Wir messen Logikpegel mit einem analogen Logiktester.


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Logikpegel messen

Wir entwickeln einen Logiktester, der die Logikpegel genau misst.

Zuerst müssen wir entscheiden, was wir messen wollen. Die Pegel aus der Sicht eines Logikausgangs oder aus der Sicht eines Eingangs.

Meist messen wir an einem Ausgang, der mit Eingängen verbunden ist. Daher ist es sinnvoll, den Logikpegel aus der Sicht eines Eingangs zu messen.

Wir untersuchen, ob ein HIGH größer als Uih und ein LOW kleiner als Uil ist.

Aber welche Pegel betrachten wir? Die für CMOS, TTL, ...?

CMOS messen

Beginnen wir mit CMOS. Hier gilt Uih = 0,7* Uv und Uil = 0,25 * Uv.

Die Pegel hängen von der Versorgungsspannung Uv ab.

Technologie Uv Uil Uih
5 V-CMOS 5 V 1 V 3,5 V
3,3 V-CMOS 3,3 V 0,8 V 2,3 V

Tabelle 1: Spannungspegel von CMOS

Wie messen wir die Pegel? Wir brauchen die Spannung nicht zu messen, sondern nur festzustellen, ob die Pegel unter- oder überschritten werden. Dazu brauchen wir Komparatoren, die wir aus dem Praktikum Spannungen mit Operationsverstärkern vergleichen kennen.

Wir benötigen zwei Komparatoren. Einen, der prüft, ob Ui>Uih ist, und einen, der prüft, ob Ui<Uil ist.

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Bild 1: Logiktester mit Komparatoren für CMOS

Die beiden Komparatoren in Bild 1 liefern ein LOW, wenn die obigen Bedingungen erfüllt sind. Sie invertieren also. Der Komparator U1A vergleicht Ui mit Uih. U1B vergleicht Ui mit Uil. Die Spannungen Uil und Uih werden von den Spannungsteilern R4, R5 und R6 gebildet: Sie werden von der Versorgungsspannung Uv abgeleitet. Der offene Eingang wird mit dem Spannungsteiler R1 und R2 auf Uv/2 eingestellt.

TTL messen

Die Pegel von TTL und LVT sind identisch. Sie sind von der Versorgungsspannung unabhängig.

Technologie Uv Uil Uih
5 V-TTL 5 V 0,8 V 2,0 V
3,3 V-LVT 3,3 V 0,8 V 2,0 V

Tabelle 2: Spannungspegel von TTL und LVT

Im Prinzip können wir die Schaltung für CMOS in Bild 1 verwenden. Allerdings müssen wir andere Spannungspegel einstellen und diese müssen von der Versorgungsspannung unabhängig sein. Diese Referenzspannung können wir z. B. mit einer Z-Diode erzeugen. Eine Z-Diode um 2 V ist ziemlich ungenau. Besser ist es, eine Referenzspannungsquelle zu verwenden.

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Bild 2: Logiktester mit Komparatoren für TTL

Der TL431 liefert 2,495 V (2,44 V bis 2,55 V). Die Spannungsteiler R4, R5 und R6 liefern die Spannungen Uih und Uil. Der offene Eingang wird mit dem Spannungsteiler R1 und R2 auf 1,5 V eingestellt.

CMOS und TTL messen

Die Schaltungen in Bild 1 und Bild 2 sind sehr ähnlich. Wir können sie zusammenfassen. Allerdings müssen die Pegel zwischen TTL und CMOS umgeschaltet werden. Um dies mit einem einfachen Umschalter zu erreichen, muss die Referenzspannung angepasst werden.

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Bild 3: Logiktester mit Komparatoren für TTL und CMOS

Der Spannungsteiler R1 und R3 sorgt dafür, dass die Eingangsspannung immer 1,5 V unter der Versorgungsspannung liegt. Dies wird sowohl vom Operationsverstärker TLC3702 als auch vom LM358 gefordert. Da R1=R3 ist, wird die Eingangsspannung halbiert. Die Spannungsteiler R7, R8 und R9 wurden entsprechend angepasst, sodass Uil und Uih ebenfalls halbiert werden.

Mit der Referenzspannungsquelle VR1 wird über den Spannungsteiler R4 und R5 eine Referenzspannung von 2,78 V eingestellt. Diese Referenzspannung wird nur für TTL verwendet. Anstelle des TL431 mit einer internen Referenzspannung von 2,5 V kann auch der TVL431 mit einer Referenzspannung von 1,24 V verwendet werden. Beim TL431 ist R4=1,8 kΩ und R5=16 kΩ. Beim TVL431 ist R4=15 kΩ und R5=12 kΩ.

Mit diesem Logiktester können die Pegel relativ genau gemessen werden.

Nur für niedrige Frequenzen

Der Logiktester nach Bild 3 ist nur für Frequenzen bis 200 kHz geeignet. Mit dem LM358 sind nur 20 kHz möglich.

Für höhere Frequenzen sind spezielle Komparatoren für hohe Frequenzen erforderlich.

Einfache Logiktester

Die in den Projekten Logiktester mit Transistoren bzw. Logiktester mit Impulserkennung vorgestellten Logiktester reagieren auf die folgenden Pegel:

Uv LOW HIGH
3,3 V 0,4 V 2,2 V
5 V 0,8 V 2,2 V

Der HIGH-Pegel ist für TTL etwas zu hoch und für CMOS zu niedrig. Bei CMOS liegt er bei 5 V unter Uv/2, wodurch falsche Pegel angezeigt werden können. Der Logiktester ist einfach und für die meisten Messungen ausreichend.

Digitale Logiktester

Digitale Logiktester sind in der Regel mit Mikrocontrollern aufgebaut. Geeignete Mikrocontroller enthalten Komparatoren. Die Referenzspannungen werden durch interne Digital-Analog-Wandler erzeugt. Dadurch werden Spannungsteiler überflüssig und die Pegel können genau an die jeweilige Technologie angepasst werden. Dies wird bei der LogicProbe mit PIC eingesetzt.