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Ein Multifunktionstester erleichtert die Praxis.


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Multifunktionstester

Dieser Helfer ist vom Typ Mal-Eben

  • Widerstand messen (5 mehrdeutige Ringe)
  • Kapazität messen
  • Transistortyp bestimmen PNP/NPN/P-MOS/N-MOS
  • Polarität von Dioden bestimmen
  • Spannung von Z-Dioden
  • LEDs prüfen
  • ...

Die nichtkommerzielle Version

Unter https://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Transistortester wird ein Transistortester vorgestellt, der die oben genannten Tests per Knopfdruck durchführt.

Bausätze gibt es für wenige Euronen mit und ohne Gehäuse. Es gibt auch eine ganze Reihe fertiger Geräte. Alle haben eine einfache LCD-Anzeige und können die meisten Bauelemente identifizieren. Die Anschlüsse sind manchmal einfache Steckbuchsen, oft aber ein DIL-Testsockel mit Nullkraft.

Die Geräte werden in der Regel mit einer 9 V-Batterie betrieben.

Multifunktionstester LCR-T2 oder LCR-T7

Ein Gerät sticht aus den Angeboten heraus: der Multifunktionstester LCR-T2 bzw. LCR-T7

  • relativ teuer ab 18 € meist um 20 €
  • Bei Reichelt als Komponententester JOY-IT LCR-T7 für etwa 25 €
  • Fertiggerät
  • Beleuchtetes Farbdisplay
  • DIL-Testsockel mit Nullkraft
  • Geschlossenes Gehäuse 90x70x29 mm³
  • LiPo-Akku
  • USB-Anschluss zum Laden des Akkus
  • USB-Ladekabel
  • Drei Prüfclips
  • Einige Bauelemente
  • Eine Beschreibung liegt nicht immer bei.
  • Mit dem LCR-T2 bzw. LCR-T7 können auch IR-Fernbedienungen getestet werden.
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Bild 1: Multifunktionstester LCR-T2 oder LCR-T7
Attention pin

Multimeter

Ein Multimeter mit Transistor-Test-Funktion kommt mit einem Multifunktionstester nicht mit, weil es das angeschlossene Bauelement nicht automatisch erkennt.

Funktion

Attention >

Akku laden

  • Vor der Inbetriebnahme muss der Akku geladen werden.
  • Ungeduldige können schon beim Laden testen.

Der Multifunktionstester LCR-T2 hat fünf Anschlüsse:

  • 1 2 3 drei Messeingänge
  • Die Anschlüsse der Bauelemente müssen in Anschlüsse mit unterschiedlichen Bezeichnungen gesteckt werden.
  • Die Eingänge sind im DIL-Sockel mehrfach vorhanden und entsprechend beschriftet
  • Die 3 in einer Farbe, die kaum zu erkennen ist.
  • A K Anode und Kathode einer Z-Diode

Das Gerät erkennt automatisch die folgenden Bauelemente und ermittelt deren Parameter.

Bauelement Messbereich Anmerkung
Bipolartransistoren hFE, Ube, Ic, Iceo, Ices NPN/PNP
Dioden Uf < 4 V 0.01- 4.50 V
Doppeldioden Uf < 4 V 0.01- 4.50 V
Z-Dioden 0.01- 30 V Buchsen für Z-Dioden
J-FET Vt, Cg, Rds, Uf N-/P-Kanal mit/ohne Diode
MOSFET Vt, Cg, Rds, Uf N-/P-Kanal mit/ohne Diode
IGBT Vt, Cg, Rds, Uf
Thyristor Igt < 6 mA
TRIAC Igt < 6 mA
Widerstand 0.01-50 MΩ 5 % genau
Kondensator 25 pF-100 mF Kapazität und ESR
Induktivität 0.01 mH-20 H Induktivität und Serienwiderstand
Batterie 0.1- 4.5 V Nicht verwenden
Attention attention

6 V zerstören das Gerät

Spannungen über 4,5 V sind zu vermeiden.

Batterien zu messen, ist keine gute Idee.

  • Ein Voltmeter ist ebenso schnell.

Kondensatoren vor der Messung entladen.

  • Anschlüsse kurzschließen

Angezeigte Größen

Größe Beschreibung
hFE Gleichstromverstärkung
Ube Basis-Emitter-Flussspannung
Ic Kollektorstrom
Iceo Kollektorstrom offener Basis
Ices Kollektorstrom kurzgeschlossene Basis
Vt Schwellenspannung bei FET
Cg Gate-Kapazität
Rds Drain-Source-Widerstand
Uf Flussspannung
Igt Zündstrom am Gate bei Thyristor/TRIAC
ESR Effektiver Serienwiderstand bei Kondensator

Handhabung

Das Gerät ist klein genug, um immer am Arbeitsplatz zu liegen.

Das Bauelement wird einfach eingesteckt und mit dem Hebel des Nullkraft-Sockels festgeklemmt. Für exotische Bauelemente können die drei beiliegenden Clips im Sockel befestigt werden. Alle Anschlüsse des Bauelements müssen in eine Buchse mit anderer Bezeichnung gesteckt werden. Nach einem Knopfdruck wird das Ergebnis nach 5 Sekunden angezeigt.

Die Anschlüsse K und A sollten nur verwendet werden, wenn eine Durchbruchspannung bestimmt werden soll.

  • Die Spannung von 40 V kann ein Bauelement zerstören.
  • Z. B. die Gate-Source-Isolation eines MOSFET

Die LCD-Anzeige ist zwar klein, aber für die Ausgabe völlig ausreichend. Die Anzeige stellt die Anschluss-Nummer und das Symbol des identifizierten Bauelements farbig dar. Die Parameter des Bauelements werden übersichtlich dargestellt.

  • Die angezeigten Werte suggerieren eine hohe Genauigkeit, da z. B. Widerstände mit vier Stellen angezeigt werden.
  • Die Genauigkeit beträgt 5 %

Spezielles

  • Antiparallel geschaltete Dioden werden erkannt und deren Daten angezeigt.
  • Ein dreipoliges Bauelement mit zwei Widerständen wird erkannt und seine Daten werden angezeigt.
  • Eine dreipolige Duo-Diode wird erkannt und ihre Daten werden angezeigt.
  • LEDs werden wie Dioden behandelt und die Flussspannung wird angezeigt.
  • Ein dreipoliger Spannungsregler ist ein Bauelement mit 4 Dioden.

Z-Dioden

  • Z-Dioden werden entsprechend der Beschriftung in die Anschlüsse A-K gesteckt.
  • Bei fehlerhafter Polung wird die Flussspannung angezeigt.
  • Z-Dioden bis 36 V werden erkannt.
  • Unipolare Suppressordioden werden nicht erkannt.
  • Einfach umdrehen.
  • Z-Dioden mit höherer Spannung werden als defekt angezeigt.

Batterie

Wird der Startknopf länger gedrückt, schaltet sich das Gerät aus. Und nach 10 Sekunden automatisch :-)

Die Batteriespannung wird während der Messung angezeigt.

Der enthaltene LiPo-Akku reicht für viele Messungen (über 100). Ist die Spannung des Akkus zu niedrig, erscheint eine Warnmeldung. Danach bleibt die Anzeige dunkel.

Das Gerät wird über das USB-Kabel an ein USB-Ladegerät angeschlossen und zieht maximal 0,5 A. Eine rote LED zeigt den Ladevorgang an, eine grüne das Ende. Die Ladezeit beträgt etwa eine Stunde. Während des Ladens kann gemessen werden.

Der LiPo-Akku mit 3,7 V und 300 mAh ist leicht auszutauschen: Er ist im Gerät an den Boden geklebt und seine Anschlussdrähte sind angelötet. Das Gerät lässt sich mit vier Schrauben leicht öffnen.

Selbsttest und Kalibrierung

Wenn alle Anschlüsse 1 2 3 kurzgeschlossen werden, führt der Multifunktionstester einen Selbsttest durch, wenn der Startknopf betätigt wird. Nach Aufforderung müssen die Anschlüsse wieder getrennt werden.

Fazit

Der Multifunktionstester LCR-T2

  • ist ein sehr nützlicher Helfer,
  • ist intuitiv zu bedienen,
  • stellt das ermittelte Bauelement übersichtlich dar,
  • liefert brauchbare Daten,
  • ersetzt kein spezielles Messgerät,
  • insbesondere kein hochwertiges Ohmmeter,
  • aber ein Widerstand mit den Ringen braun-schwarz-schwarz-braun-braun wird eindeutig als 110 Ω oder 1 kΩ identifiziert.

Adapter für SOT-23

Attention >

THT und SMD

Montage von Bauelementen auf Leiterplatten

THT (Through Hole Technology) Durchsteckmontage

  • Die Anschlüsse von THT-Bauelementen werden durch Löcher in der Platine gesteckt und von unten verlötet.
  • THT-Bauelemente werden auf der Oberseite der Platine montiert.
  • Bedrahtete Bauelemente wie Widerstände und Kondensatoren werden in THT montiert. Dazu müssen die Anschlussdrähte entsprechend gebogen werden.

SMD (Surface Mounted Device) Oberflächenmontage

  • SMD-Bauelemente benötigen keine Bohrungen, sondern werden direkt auf Kupferpads gelötet.
  • SMD-Bauelemente können auf beiden Seiten einer Platine montiert werden.

Eine Fassung für SMD-Bauelemente wäre hilfreich.

Es gibt Fassungen für Testzwecke zu kaufen. Unter 10 € ist nichts zu bekommen.

Aus einem Adapter für SOT-23 kann ein Adapter gebastelt werden.

In die kleine Platine wird eine kleine Nut mit 1 mm Breite und Tiefe gefeilt. Von beiden Seiten wird ein Stück Isolierung aufgeklebt. An die mittleren Anschlüsse werden zwei Jumper mit drei Beinen gelötet.

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Bild 2: Adapter für SOT-23-Gehäuse

Auf den Adapter in Bild 2 wurden zwar fünfpolige Jumper gelötet. Die beiden äußeren Stifte wurden abgekniffen.

Der Adapter wird in die Anschlüsse 1-2-3 des Multifunktionstesters gesetzt.

Das SOT-23-Bauelement wird verkehrt herum in die Nut gelegt. Es positioniert sich weitgehend selbst.

Während der Messung wird das Bauelement leicht angedrückt.