Beschreibung der LogicProbe mit PIC
Versionen
2.2 erste freigegebene Version
2.3 Universal-Modus neben CMOS und TTL
2.4 Erkennung von Impulsen geringer Flankensteilheit
Übersicht
Die LogicProbe (Logikstift, Logiktester) ist ein einfaches Messgerät, mit dem man den Zustand eines Anschlusses in einer Logikschaltung einfach und schnell messen kann.


Logiktester
Die LogicProbe verwendet einen PIC12F629.
Natürlich gibt es eine Reihe von Vorschlägen für Logiktester:
- Aus grauer Vorzeit c`t 12, 1983 Seite 15
- Suchmaschinen kennen noch mehr.
Für einfache Messung von Pegeln reichen 2 LED und 2 Widerstände: einfache Logiktester
Eigenschaften der LogicProbe
- Zeigt Low-Pegel (grün), High-Pegel (high) und Impulse (gelb) an
- Erkennt einzelne Impulse unter 20ns und über 20MHz
- Hat eine Eingangskapazität von nur 25pF
- Arbeitet mit externer Versorgungsspannungen von 3V bis 15V
- Ist gegen Eingangsspannungen und Versorgungsspannungen von ±30V gesichert
- Erkennt offenen Eingang
- Schätzt das Tastverhältnis von Impulsen ab
- Ist auf CMOS, TTL und Universal umschaltbar
- Bei CMOS und TTL sollte die Versorgungsspannung der LogicProbe der Versorgungsspannung der Logik entsprechen
- Prüft, ob die Pegel im für die Logik-Familie spezifizierten Bereich liegt (bei CMOS und TTL)
- Im Modus Universal wird bei einer Versorgungsspannung von 3V bei allen Logiken von CMOS 1,8V über TTL zu CMOS 15V sowohl der Zustand als auch Impulse erkannt. Die Pegel-Bereiche werden allerdings lax behandelt.
- Erkennt, ob Versorgungsspannung für TTL geeignet ist
- Erkennt Impulse:
- LED (gelb) zeigt an, dass Impulse erkannt wurden
- LED (gelb) kann zurückgesetzt werden
- dauerndes Blinken der LED (gelb) bei Impulsfolgen
- kurzes Blinken der LED (gelb) bei Einzelimpulsen
- Impulse mit wenigen ns Breite werden erkannt
- Frequenzen über 40MHz werden erkannt
- sehr langsame Impulsflanken ( > 1s ) werden erkannt
- Der Eingangswiderstand liegt bei 180kOhm und hat dadurch geringen Einfluss auf die gemessene Schaltung
- Stromverbrauch unter 10mA
- Ist klein: 10mm x 90mm inklusive Messspitze
- Die Bauelemente kosten unter 5,00 Euro
Aufbau
Die LogicProbe ist mit einem PIC12F629 aufgebaut. Die Stromversorgung erfolgt über den LDO-Regler LM2936.
Funktionsbeschreibung
Nach dem Anschließen der Versorgungsspannung läuft eine Sequenz ab, bei der die LED leuchten. Man kann erkennen, ob alle LED anzeigen können. Die Sequenz selbst ist unten beschrieben. Die LogicProbe ist auf Universal geschaltet.
Stromversorgung
Die LogicProbe sollte an die Versorgungsspannung der untersuchten Logik angeschlossen werden. Die LogicProbe ist gegen falsche Polung und Spannungen bis ±30V geschützt. Über 5V arbeitet die LogicProbe intern mit 5V.
Wenn gemischte Logik verwendet wird, sollte diejenige mit der niedrigsten Spannung, aber nicht unter 3V verwendet werden. Bei gemischter Logik sollte der Universal-Modus verwendet werden.
Nach dem Anschließen der Versorgungsspannung läuft eine Sequenz ab, bei der die LED leuchten. Man kann erkennen, ob alle LED anzeigen können. Die Sequenz ist unten beschrieben. Die LogicProbe läuft im Universal-Modus.
Modus Universal
Der Modus Universal ist dann zu empfehlen, wenn die Zustände einer Logik untersucht werden. Er eignet sich insbesondere für die Messung bei Logiken mit verschiedener Versorgungsspannung. Grundsätzlich können Logiken zwischen 1,8V und 15V untersucht werden. Die LogicProbe sollte an die niedrigste Versorgung der Schaltung angeschlossen werden. Allerdings muss die Spannung nicht kleiner als 3V sein. Nur bei 3V werden Pegel von 1,8V-Logik erkannt.
Es werden sowohl die Pegel als auch Impulse angezeigt.
Natürlich können die Pegel der Logiken nicht exakt gemessen werden. Dazu muss auf CMOS oder TTL geschaltet werden und die korrekte Versorgungsspannung verwendet werden.
Anzeige der Logikpegel
Die LogicProbe hat 3 LED.
- Die grüne LED zeigt an, dass LOW anliegt,
- die rote zeigt HIGH an und
- die gelbe, dass Impulse erkannt wurden.
- Wenn Impulse anliegen blinkt die gelbe LED.
- Die grüne und rote können dann auch leuchten:
- Die grüne bzw. rote LED leuchten hell, wenn Low- bzw High- mit kurzen Impulsen anliegen.
- Die grüne bzw. rote LED leuchten schwach, wenn Low- bzw High-Impulse mit ungleichem Tastverhältnis anliegen.
- Die grüne und die rote LED leuchten schwach, wenn Low- bzw High-Impulse mit etwa gleichen Tastverhältnis anliegen.
Wenn weder die grüne noch die rote LED leuchten,
- liegt entweder kein korrekter Logikpegel an,
- befindet sich die Logik im Tristate
- ist der Eingang der LogicProbe offen
Genauere Messungen sind nur im CMOS- oder TTL-Modus möglich
Impuls-Erkennung
Wenn Impulse erkannt wurden, schaltet die LogicProbe die gelbe Impuls-LED für etwa 80ms ein und dann für 80ms aus. Impulse, die während dieser Zeit einlaufen, werden anschließend angezeigt. Bei laufenden Impulsen blinkt die gelbe LED. Während Impulse anstehen, werden die grüne LOW- und die rote HIGH-LED entsprechend dem Tastverhältnis angezeigt. Wegen der Verzögerung kann es zu einem Blinken der LEDs kommen, nachdem die LogicProbe vom Messpunkt genommen wurde.
Ein Impuls ist ein LOW-HIGH-Übergang. Ein HIGH-LOW-Übergang wird nicht angezeigt. Das ist kein Problem, weil langsame Impulse durch die LOW- oder HIGH-LED angezeigt werden. Außerdem ist zu beachten, dass ein Tristate Auswirkung auf die Impulserkennung hat. Mehrere Tristate-HIGH-Tristate-Übergänge sind eben kein LOW-HIGH-Übergang.
Impuls-Erkennung zurücksetzen
Bei vielen Messungen ist es wichtig, einzelne Impulse zu erkennen. Die LogicProbe kann dafür mit einem Taster zurückgesetzt werden. Die gelbe Impuls-LED erlischt. Am besten schließt man dazu die LogicProbe bereits an den Anschluss an und betätigt dann kurz den Taster. Der erste einlaufende Impuls aktiviert dann die gelbe Impuls-LED. Genau genommen zeigt diese LED an, dass mindestens ein LOW-HIGH-Übergang erkannt wurde.
Bedeutung der Anzeige
LOW-LED grün | HIGH-LED rot | Impuls-LED gelb | Zustand |
x | x | aus | noch keine Impuls empfangen |
x | x | an | Impuls(e) empfangen |
x | x | blinkt | Impulse werden empfangen |
aus | aus | blinkt nicht | offen |
hell | aus | blinkt nicht | LOW |
aus | hell | blinkt nicht | HIGH |
hell | aus | blinkt | LOW mit sehr kurzen Impulsen |
wenig hell | aus | blinkt | LOW mit kurzen Impulsen |
wenig hell | wenig hell | blinkt | Impulse mit 1:1 |
aus | wenig hell | blinkt | HIGH mit kurzen Impulsen |
aus | hell | blinkt | HIGH mit sehr kurzen Impulsen |
blinkt | aus | blinkt | Langsame sehr kurze HIGH Impulse |
blinkt | blinkt | blinkt | Langsame Impulse |
aus | blinkt | blinkt | Langsame sehr kurze LOW Impulse |
CMOS- und TTL-Modus
Die LogicProbe kann in die Modi
- Universal
- 1,8V bis 15V Logiken CMOS und TTL
- Versorgungsspannung >= 3V, möglichst 3V
- keine exakte Bestimmung der Pegel
- CMOS
- 3V bis 5V
- Versorgungsspannung entspricht der der Logik
- exakte Bestimmung der Pegel
- TTL
- 4,75V bis 5,25V
- Versorgungsspannung entspricht der der Logik
- exakte Bestimmung der Pegel
Umschaltung zwischen Universal- CMOS- und TTL-Modus
Die LogicProbe ist nach dem Einschalten immer in den Universal-Modus geschaltet. Der Modus kann durch langes Drücken des Tasters umgeschaltet werden. Das Umschalten sollte erfolgen, wenn der Eingang der LogicProbe nicht angeschlossen ist. Durch den Taster wird zunächst die gelbe LED ausgeschaltet. Nach etwa einer Sekunde blinken dann die LED im selben Takt.
LOW-LED grün |
HIGH-LED rot |
Impuls-LED gelb |
Modus |
aus | aus | aus | warten bis LEDs blinken |
blinkt | aus | aus | Universal |
blinkt | aus | blinkt | CMOS |
aus | blinkt | blinkt | TTL |
blinkt | blinkt | blinkt | TTL, Versorgungsspannung zu niedrig |
Wenn die Versorgungsspannung für TTL zu niedrig ist, ist dennoch auf TTL umgestellt.
Die Logik-Familie kann auch, während der Eingang angeschlossen ist, umgeschaltet werden. Dann kann allerdings die Versorgungsspannung nicht überprüft werden. Der Eingang kann einen geringen Einfluss auf die gemessene Schaltung haben. Es wird kurzzeitig über einen 100 kOhm Widerstand die Versorgungsspannung auf den Eingang gelegt.
Messung hoher Frequenzen oder sehr kurzer Impulse
Hohe Frequenzen oder kurze Impulse kann man natürlich nicht mit langen Leitungen messen. Die LogicProbe wird über einen Stecker mit drei Pins an die Stromversorgung angeschlossen. Man kann einen der beiden U- (Gnd) Pins über eine kurze Leitung an die Masse in der Nähe des Messobjekts anschließen.
Einstellung der minimalen Versorgungsspannung für TTL
Der PIC der LogicProbe ist auf einen typischen Wert für die untere Versorgungsspannung für TTL eingestellt. Aufgrund der Streuung der verwendeten Bauelemente, insbesondere der LEDs und der Kondensatoren, ist es für jede LogicProbe besser, sie speziell zu eichen.
Vorgehensweise:
Der Wert sollt etwas unter 4,75V sein, weil sonst 4,75V als fehlerhaft angesehen werden könnte.
Die meisten TTL-Chips laufen übrigens ohne Probleme bei 4,5V. Man kann also auch 4,45 einstellen.
Der gemessene Wert wird im EEPROM des PIC12F629 gespeichert. Wenn die Versorgungsspannung unter diesem Wert liegt, wird sie als für TTL unzulässig angesehen.
Sequenz beim Einschalten der LogicProbe
Wenn die Versorgungsspannung an die LogicProbe angelegt wird, leuchten alle LEDs für 2 Sekunden auf und blinken dann kurz.
LOW-LED grün |
HIGH-LED rot |
Impuls-LED gelb |
Bedeutung |
aus | aus | aus | Initiale Pause von 1 Sekunde |
an | an | an | Test der LEDs während der ersten 2 Sekunden |
aus | aus | aus | Pause für 1/2 Sekunde |
x | x | x | mindestens eine LED ist an, Anzeige der primären Version, x x x ist binär kodiert, gelb = Bit 0 |
aus | aus | aus | Pause für 1/2 Sekunde |
x | x | x | mindestens eine LED ist an, Anzeige der sekundären Version, x x x ist binär kodiert, gelb = Bit 0 |
aus | aus | aus | Pause für 1/2 Sekunde |
blinkt | aus | aus | Anzeige des Universal-Modus 2 Sekunden |
aus | aus | aus | Pause für 1 Sekunde, Ende der Sequenz |